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Streit um inklusives ungarisches Kinderbuch
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„Homosexuelle Propaganda“ Streit um inklusives ungarisches Kinderbuch

co - 20.10.2020 - 13:00 Uhr

Eigentlich hoffte der 37-jährige schwule Herausgeber Boldizsar Nagy, dass sein Kinderbuch „Das Wunderland ist für alle da“ („Meseország Mindenkié“) Jugendlichen helfen würde, Minderheiten zu akzeptieren. Stattdessen sorgte das Buch für Unmut bei der rechts-nationalistischen ungarischen Regierungspartei, die es als „homosexuelle Propaganda“ bezeichnete und ein Exemplar öffentlich zerriss.

Die Sammlung erzählt 17 märchenhafte, moderne Geschichten von Helden, die von der Mainstream-Gesellschaft benachteiligt werden. Da geht zum Beispiel um das Häschen Tivadar, das mit drei Ohren geboren wurde oder um den Roma-Jungen Batbajan, dessen Stiefmutter ihn wegen seiner Hautfarbe hasst und der mit dem blonden Zeke dennoch die Liebe findet.

„Es ist unziemlich, dass ein Kinderbuch dazu genutzt wird, um Hass zu schüren … oder politische Gewinne zu erzielen“, so Nagy laut Reuters. Wenn man nach Polen oder Russland schaue, ließe das keine guten Schlüsse für die Zukunft zu. Mehr als 1.200 Psychologen haben bereits eine Petition zugunsten des Buches unterschrieben.

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